Mythen und Legenden – KAŠTEL

Mythen und Legenden – KAŠTEL

In Kaštel Lukšić hatte in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts die adelige Familie Vitturi eine Tochter namens Dobrila, und der Adelige Adalbert Rušinić einen Sohn namens Miljenko. Der schöne Jüngling und das zarte Mädchen verliebten sich feurig, aber der Streit zwischen den Familien ihrer Väter, aufgrund feudaler Rechte über die Landarbeiter, zwang die Verliebten, dass sie sich mithilfe des Dienstmädchens Antica heimlich trafen und liebten. Trotzdem erfuhren ihre Eltern von ihrer heimlichen Liebe, und somit wurde Dobrila unter die strenge Obhut ihrer Mutter Gräfin Marija gebracht und Miljenko wurde, auf Rat des Anwaltes Dorotea, nach Venedig zum Dienst verpflichtet. Kurz danach hat Dobrilas Vater, Graf Radoslav, aus Trotz die Hochzeit seiner Tochter mit dem sichtlich älteren Adeligen Družimir aus Trogir vereinbart. Dobrilas Tante Gräfin Demetrija zweifelte ernsthaft an der Natürlichkeit und Gerechtigkeit solch einer Ehe. Davon wurde über einen Soldaten aus Lukšić auch Miljenko in Venedig informiert, und so kam er am Tag der Hochzeit in Kaštel Lukšić an und verhinderte, im feierlichsten Moment des Ehegelübdes in der örtlichen Kirche vor dem verängstigten Bischof Don Mavro und einer Vielzahl versammelter Feiernden, gewaltsam die Hochzeit. Dobrilas rachesüchtiger Vater, Graf Radoslav, entschloss sich dazu, seine Tochter zur Strafe in das koludrische Kloster St. Nikola in Trogir einzusperren, aber Miljenko versuchte, während er auf das Schiff wartete, an der Küste Trogirs, durch das Hervorrufen von Unruhe und mit einem Schwert dies zu verhindern. Die Gerichtsbehörde verbannte Miljenko, mit Zustimmung seines Vaters Graf Adalbert , in das Franziskanerkloster auf der kleinen Insel Visovac am Fluss Krka nahe Šibenik. Dort lernte er die Bäuerin Bozica kennen, die ehemalige Amme Dobrilas, über welche er seiner Liebsten im trogirischen Kloster ausrichten ließ, zu fliehen. Dieser gelang dies, indem sie geschickt die Älteste des Klosters, Nonne Gertrude, beschwindelte, aber Miljenko erwartete sie nicht am vereinbarten Platz in der Nähe Trogirs. Dobrila irrte alleine durch die gewittrige Nacht, und in der Früh fingen sie Räuber. Nach ausgestandener Angst stimmte die unbeschützte Jungfrau dem versöhnenden Angebot der gefährlichen Landstreicher zu, dass diese sie in das Kloster von Visovac zu Miljenko bringen. In der Zwischenzeit hat sich Miljenko in einen Franziskaner verkleidet, da Dobrilas Vater, Graf Radoslav, dessen Ermordung durch die Räuber mit Belohnung angeordnet hatte. Dobrila dachte, dass er dem Orden beigetreten war und verlor enttäuscht jede Hoffnung auf eine mögliche heimliche Hochzeit mit ihm auf Visovac. Als er von der Flucht der Tochter erfuhr, bediente sich Graf Radoslav, tief in seinem Stolz als tyrannischer Vater verletzt, einer List, um seine Familie vor der Schande zu bewahren, und reichte dem immer gutmütigem Vater Miljenkos, Graf Adalbert, die Hand der Versöhnung . Die so versöhnten Eltern schickten drei Auserwählte nach Visovac um die nicht gefügigen Geliebten Miljenko und Dobrila zu überreden und nach Kaštel Lukšić zur feierlichen Hochzeit zu bringen. Die Geliebten von Kaštela willigten dem elterlichen Angebot ein, aber am nächsten Sommerabend des Monats August um 1690, nach der majestätischen Hochzeit und Feier, hat Dobrilas Vater, Graf Radoslav, erfüllt von ununterdrückbarem Hass und Rache, seinen Schwiegersohn auf der Brücke vor seinem Schloss am Marktplatz Brca in Kaštel Lukšić, mit einer Pistole ermordet, da er sich nicht mit der Tatsache abfinden konnte, dass Miljenko der Sieger sein würde und seine Dobrila als dessen Ehefrau in sein neues Zuhause , das Schloss der adeligen Familie Rusinic, bringen würde. Einige Monate später hat Dobrila aus Verzweiflung in ihrer Trauer den Verstand verloren, wurde krank und starb. Ihr letzter Wunsch war es, dass man sie im gleichen Grab mit Miljenko in der kleinen Kirche St. Ivan auf Rusinac, aus dem 16. Jahrhundert, begraben soll, wo heute noch auf dem Grabmal folgendes steht: “Den verstorbenen Geliebten”. Außer dem Grab besteht in Kaštel Lukšić noch das authentische Schloss Dobrilas Vitturi aus dem XV. – XVI. Jahrhundert, Miljenkos Kaštel Rušinić aus dem XV. Jahrhundert, sowie die alte Kirche aus dem Jahr 1530, in welcher sie getraut wurden. Über diese Legende wurden Romane, Dramen und Opern geschrieben.